Martin Rövekamp begann seine berufliche Laufbahn als Kommunikationsberater und spezialisierte sich auf Lösungen wie Lernterminals und Intranets. Im Jahr 2012 wechselte er zur SharePoint-Beratung und konzentrierte sich auf Kollaboration und Intranets.
Seit April 2024 ist er als MVP für SharePoint anerkannt. Sein derzeitiges Fachgebiet ist der moderne Arbeitsplatz, der die interne Kommunikation, die Zusammenarbeit und die Verbesserung der Mitarbeitererfahrung umfasst. Martin begleitet seine Kunden aktiv bei der Migration zu oder der Implementierung neuer Intranets sowie bei der Optimierung der Zusammenarbeit mit Microsoft 365.
Martins Engagement in der Community umfasst:
Er gibt regelmäßig Einblicke in Themen wie Modern Work, AI und Digitale Transformation. Neben seinem beruflichen Engagement steht Martin auch als Trompeter auf der Bühne.
Du hast gerade die ersten Hamburger CollabDays organisiert. Was sind die CollabDays?
Die CollabDays sind ein Community-getriebenes Tech-Event, das sich hauptsächlich mit Microsoft 365 und verwandten Microsoft-Technologien beschäftigt. Ursprünglich als 'SharePoint Saturday' entstanden, wurde es umbenannt, als SharePoint in den Hintergrund rückte und Tools wie Microsoft Teams populärer wurden. Die Charta hat dann entschieden, das Event in CollabDays umzubenennen. Vor etwa zehn Jahren haben einer meiner besten Freunde, Peter Wiens, und ich die SharePint Community in Hamburg gegründet.
Wie entstand die Idee, die CollabDays nach Hamburg zu bringen?
Ich war als Speaker auf den CollabDays in Zagreb und habe dort einen Vortrag über Intranets gehalten. Auf dem Rückflug kam mir die Idee: Warum nicht auch in Hamburg? Wir haben eine wunderschöne Stadt und eine große Community, aber bis dahin gab es die CollabDays nur in Bremen. Ich habe Peter gefragt, ob wir das nicht auch in Hamburg machen wollen, und er war sofort dabei.
Welche Herausforderungen gab es bei der Organisation des ersten Events?
Der erste Event ist meistens nicht so einfach. Es war kein Problem, Speaker zu finden – nach 24 Stunden hatten wir schon 40 Bewerbungen. Aber Sponsoren und eine passende Location zu finden, das war anfangs die Herausforderung.
Wie hat Dich Tuleva dabei unterstützt?
Tuleva hat früh signalisiert, dass sie das Event gut finden und als größter Sponsor auch einen großen finanziellen Beitrag geleistet. Außerdem haben sie uns mit Manpower unterstützt – oder besser gesagt Womenpower, denn viele der Kolleginnen, die bei Tuleva mit Events zu tun haben, hatten schon die nötigen Netzwerke und konnten uns organisatorisch sehr helfen.
Was war für Dich das Highlight der CollabDays Hamburg?
Es gab viele Highlights. Wir hatten ja quasi drei Events: ein Pre-Dinner, das richtig gut lief, und das wir komplett selbst vorbereitet und gekocht haben. Einer aus unserer Crew war früher Koch und jetzt SharePoint-Entwickler. Ich habe vor vielen Jahren mit ihm das Büro geteilt und der war happy zu kochen. Am Samstag lief alles reibungslos, auch wenn einige der 180 angemeldeten Leute wegen des schönen Wetters dann doch an die Ostsee gefahren sind. Aber am Ende kamen auch noch andere, mit denen wir gar nicht gerechnet hatten. Und das zehnjährige Jubiläum von SharePint Hamburg mit knapp 80 Leuten zu feiern, war ein schöner Abschluss.
Was gefällt Dir am meisten an der Arbeit bei Tuleva?
Ich mag die Offenheit und die Freiheit, meinen Tag selbst zu gestalten. Man kann auch mal sagen, dass man ein Projekt nicht machen möchte, und dann wird eine Lösung gefunden.
Was unterscheidet Tuleva aus Deiner Sicht von anderen Firmen, bei denen Du gearbeitet hast?
Bei Tuleva zählt nicht, dass Du von 8 bis 16 Uhr im Büro sitzt. Du kannst Dir Deinen Tag frei einteilen. In anderen Firmen wurde erwartet, dass man früh da ist und lange bleibt, unabhängig davon, wie produktiv man war. Das ist hier anders. Dieses Vertrauen schätze ich sehr.
Welche Werte sind Dir in der täglichen Arbeit besonders wichtig?
Vertrauen und Ehrlichkeit – das sind die wesentlichen Punkte für mich.
Was sind Deine Aufgaben und Dein Spezialgebiet?
Ich bin als Modern Workplace Consultant für alle Themen rund um Microsoft 365 verantwortlich. Außerdem mache ich Pre-Sales, gebe Webinare und halte Vorträge. Mein Spezialgebiet ist das Thema Intranet, vor allem mit den Produkten Mosaik 365 und Omnia Intranet. Ich berate, implementiere und zeige den Kunden, was es Neues gibt.
Wie trägt Deine Arbeit dazu bei, den Kunden Mehrwert zu bieten?
Indem wir den Kunden ihre Probleme abnehmen. Wir hören erstmal zu, und selbst wenn der Kunde schon eine Idee hat, entwickeln wir gemeinsam oft eine bessere Lösung. Wenn dadurch die Arbeit leichter, schneller oder weniger kompliziert wird, freut mich das – und den Kunden meistens auch.
Was schätzt Du an der Zusammenarbeit mit euren Kunden besonders?
Wir haben zu allen Kunden ein gutes Vertrauensverhältnis und ein Miteinander. Wenn wir etwas nicht können, sagen wir das ehrlich und empfehlen lieber jemanden, der es besser kann.
Welche innovativen Technologien oder Methoden hast Du in letzter Zeit in Deiner Arbeit verwendet?
Wir arbeiten viel im Microsoft-Umfeld, und seit dem Announcement von OpenAI mit ChatGPT ist das Thema KI riesig. Copilot ist seit etwa einem Jahr auf dem Markt und viele Kunden interessieren sich dafür. Wir haben auch Azure OpenAI-Anwendungen wie Omnia, das als erstes Intranetprodukt KI integriert hat. Mit wenigen Klicks und Kurzbeschreibungen kann man damit Artikel generieren, komplett mit Bild, Sublines und Keywords– alles in einer Maske, ohne zwischen verschiedenen Programmen wechseln zu müssen. SharePoint Copilot soll sowas auch bald können, aber ich warte seit zwei Jahren darauf.
Was schätzt Du an der Zusammenarbeit mit Deinen Kollegen am meisten?
Die Hilfsbereitschaft. Wenn die Kollegen nicht gerade in einem Termin sind, kann man sie immer um Hilfe bitten. Das war in anderen Firmen nicht immer so, weil dort das Fakturieren wichtiger war als Zusammenarbeit. Wenn die Leute zu 150 % ausgelastet sind und wenn sie dann Kollegen helfen, dann müssen sie noch mehr arbeiten. Und das wird bei uns hier anders gelebt. Dann hat man zwar vielleicht nur 5 Minuten, aber man kann sich zumindest kurz austauschen, einen Tipp holen.
Tuleva bedeutet Zukunft. Wie sieht der kollaborative Arbeitsplatz der Zukunft aus?
Über das Thema Modern Work und wie der zukünftige Arbeitsplatz aussieht, habe ich mich mit Martin Weiss schon in unserem Talk 'Martin's Modern Work' mit vielen, vielen Gästen unterhalten. Und da gibt es ja extrem viele Ansätze. Die größte Veränderung wird wohl die Mensch-Maschine-Interaktion sein. Sprachsteuerung, Brillen mit KI – da kommt viel auf uns zu. Mit dem Handy haben wir heute schon mehr Rechenleistung als früher mit Großrechnern. Aber bei der öffentlichen Verwaltung wird das in Deutschland wohl noch dauern, da muss man dann eben doch nach Skandinavien schauen, wie sich sowas verändern kann. Bei den Kunden, glaube ich, gibt es die einen, die immer noch in ihren Papierprozessen sind und erst allmählich anfangen, zu digitalisieren – und die anderen, die ganz vorne dabei sind und ihre Büros komplett umbauen. Und das sieht man dann auch mit der Homeoffice-Regelung. Es ist natürlich in der Fabrik schwer, mit Homeoffice zu arbeiten, aber in der Verwaltung gibt es, glaube ich, keinen Grund, die Mitarbeitenden ins Büro zu bestellen – zumindest nicht jeden Tag.
Wird es 2025 wieder die CollabDays Hamburg geben?
Ja, die CollabDays wird es wieder geben. Der Termin steht schon: 28. Juni. Vielleicht starten wir sogar schon am 27. Juni mit ein paar Workshops, vielleicht vier Hackatons, die parallel laufen. Aber das ist noch nicht besiegelt. Wir warten noch auf ein paar Zusagen.
Martin, vielen Dank für das spannende Interview!