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INTERVIEW

Thomas Leclaire

Senior SharePoint & Azure Developer

Thomas Leclaire
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Thomas Leclaire ist ein versierter Architekt und Entwickler mit über 35 Jahren Erfahrung in der IT-Branche. Seine Expertise erstreckt sich über serviceorientierte und mehrschichtige Applikationsarchitekturen auf Basis von Microsoft-Technologien sowie die Entwicklung von SharePoint- und Frontend-Lösungen. Er deckt das gesamte Spektrum von der Konzeption bis hin zur Implementierung ab und bringt umfassende Kenntnisse in der Leitung von Entwicklerteams und externen Dienstleistern mit.

Zu den prägenden Stationen seiner Karriere zählen unter anderem seine Position als Senior Specialist bei BearingPoint, wo er Enterprise-Kunden in den Bereichen Finanzen und Telekommunikation betreute, sowie seine knapp 11-jährige Tätigkeit als Senior Consultant bei Microsoft, in der er unter anderem maßgeblich für Projekte der Freien und Hansestadt Hamburg verantwortlich war.

Seit 2020 ist Thomas Leclaire als Senior SharePoint & Azure Developer bei der Tuleva AG tätig. Hier bringt er seine umfangreiche Erfahrung in Projekten für die Luftfahrt- und Energiewirtschaft ein und überzeugt durch seine Fähigkeit, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten und komplexe Probleme effizient unter Zeitdruck zu lösen.

11.9.2024

Interview mit Thomas

 

Thomas, was gefällt Dir am meisten an der Arbeit bei Tuleva?

   

Am meisten? Die Vielfalt der Aufgaben. Ich möchte nicht irgendwo arbeiten, wo ich jahrzehntelang immer das Gleiche mache. Durch die unterschiedlichen Kunden und Projekte hat man hier ständig neue Herausforderungen. Das hält die Arbeit spannend und abwechslungsreich, es wird nie langweilig.

   

Wie würdest Du die Unternehmenskultur und die Arbeitsatmosphäre hier beschreiben?

   

Ich würde die Unternehmenskultur als locker und die Arbeitsatmosphäre als sehr angenehm beschreiben. Wir haben flache Hierarchien, und durch unsere Größe sind die Wege kurz. Man ist nicht so verriegelt, weißt Du, was ich meine? Es gibt keine starren Vorschriften, über die man nicht hinwegkommt. Klar, es gibt gewisse Absprachen, aber wenn man etwas anders regeln will, kann man darüber reden und sich einigen. In größeren Unternehmen sind solche Dinge oft in Stein gemeißelt, das gefällt mir hier besonders.

   

Ist das auch das, was die Firma für Dich von anderen unterscheidet, oder gibt es noch mehr?

   

Da gibt es auf jeden Fall noch mehr. Ein großer Unterschied ist die Größe. Ich habe auch schon in kleinen Firmen gearbeitet, aber auch in riesigen Unternehmen wie Microsoft oder der Techniker Krankenkasse. Mittlerweile bevorzuge ich das Familiäre in einer kleineren Firma, wie hier. Gerade wenn ich in Projekten bei großen Konzernen bin, bin ich immer froh, nicht fest angestellt zu sein, sondern als Externer arbeiten zu können und mich zurückziehen zu können.

   

Welche Werte sind Dir in der täglichen Arbeit besonders wichtig?

    

Mir ist wichtig, dass ich ehrliche Arbeit leisten kann. Ich möchte zu dem stehen können, was ich tue, und dass das mit meinen Prinzipien übereinstimmt. Was ich gar nicht mag, ist, wenn man rumschummeln muss – ein bisschen hier, ein bisschen da mogeln. Das ist nicht mein Ding. Ich mache meinen Job und will dafür ehrliches Geld verdienen, ganz einfach.

    

Wie würdest Du den Führungsstil hier beschreiben?

   

Der Führungsstil ist entspannt, aber man weiß auch, worauf man sich verlassen kann. Man kann sich mit seinen Vorgesetzten gut austauschen, ohne das Gefühl zu haben, man spricht mit „dem Chef“. Was bei Tuleva für mich besonders ist: Meine Vorgesetzten, Lars und Thorge, machen denselben Job wie ich. Das heißt, sie wissen genau, was ich tue und ob ich das gut oder schlecht mache. Das ist eine neue Erfahrung für mich, die ich super finde. In großen Unternehmen wurde man oft von People Managern beurteilt, die keine Ahnung von der Technik hatten. Da lief es oft darauf hinaus, dass die Kundenbewertungen ausschlaggebend waren. Das war manchmal ein echter Drahtseilakt.

   

Welche Benefits von Tuleva magst Du besonders?

    

Der Firmenwagen ist mir sehr wichtig. Ich wohne außerhalb und muss mobil sein. Außerdem ist es toll, komplett mobil arbeiten zu können. Früher bin ich jahrelang nach Hamburg gependelt, das war pure Lebenszeitverschwendung. Das würde ich heute nicht mehr machen.

   

Was sind Deine Aufgaben und Dein Spezialgebiet?

   

Ich sehe mich in erster Linie als Softwareentwickler und Lösungsarchitekt. Ich bin auf Microsoft-Technologien spezialisiert, vor allem Backend-Services, SharePoint und Azure, aber ich arbeite auch im Frontend-Bereich. Ich kann eine Anwendung von vorne bis hinten komplett durchentwickeln und die Architektur dafür bereitstellen.

   

Kannst Du uns von einem besonders spannenden Projekt erzählen, an dem Du gearbeitet hast?

   

Klar, mein jüngstes Projekt war besonders spannend. Ich kam in ein Team, das feststeckte und mit der Entwicklung einer Monitoring-Software nicht vorwärtskam. Innerhalb kürzester Zeit habe ich das Team wieder auf die Spur gebracht, und nach zweieinhalb Jahren Stillstand war die Software in nur neun Monaten fertig. Der Kunde war sehr zufrieden, und das Feedback war großartig. Es war eine Herausforderung, aber auch spannend, weil ich in der Branche vorher wenig Erfahrung hatte.

   

Was war die größte Herausforderung, der Du hier begegnet bist, und wie hast Du sie gemeistert?

   

Während der Pandemie hatte ich fast ein Jahr lang kein Projekt. Ich bin direkt zu Beginn der Pandemie zu Tuleva gewechselt, aus einem fast unkündbaren Job bei der Krankenkasse zu einer kleinen Firma, bei der man nicht wusste, wie sie überleben würde, wenn die Projekte ausblieben. Das war schon hart. Dann kam ich in ein SharePoint-Projekt für einen Finanzdienstleister, und direkt am ersten Tag wurde mir gesagt, dass ich der einzige verbleibende Entwickler bin und die anderen in vier Wochen gehen. Da musste ich eine lang gewachsene Software übernehmen und weiterentwickeln, das war definitiv eine Herausforderung.

   

Welche innovativen Technologien oder Methoden hast Du in letzter Zeit verwendet?

   

AI kommt in letzter Zeit immer mehr ins Spiel. Tools wie GitHub Copilot oder Cursor in der Entwicklungsumgebung sind da super hilfreich. Sie beschleunigen die Arbeit enorm. Natürlich helfen sie nur, wenn man weiß, was man tut, aber sie nehmen einem viele nervige Routineaufgaben ab.

   

Was schätzt Du an der Zusammenarbeit mit Deinen Kollegen am meisten?

    

Die Hilfsbereitschaft unter den Kollegen ist großartig. Selbst wenn man als Einzelkämpfer in einem Projekt steckt, weiß man, dass man immer Kollegen im Hintergrund hat, die man um Rat fragen kann, wenn man nicht weiterkommt oder eine gute Idee braucht. Das ist sehr angenehm und ein großer Unterschied zum Freelancen, wo man auf sich allein gestellt ist.

   

Welche Unterstützung erhältst Du hier, um Dich beruflich weiterzuentwickeln?

   

Alle, die ich möchte. Ich brauche allerdings nicht viel. Wir waren jetzt zweimal auf einer SharePoint-Konferenz, das war nett. Wenn ich auf weitere Konferenzen oder Schulungen gehen wollte, würde ich das sicher bekommen. Aber momentan habe ich keinen großen Bedarf.

   

Kannst Du ein Beispiel nennen, wie Du in Deiner Position gewachsen bist, seit Du hier angefangen hast?

   

Durch meine Erfolge in den letzten Projekten habe ich mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten gewonnen. Selbst wenn ich vor neuen, unbekannten Herausforderungen stehe, weiß ich mittlerweile, dass ich das irgendwie hinkriege. Das gibt einem Selbstvertrauen, auch wenn man mal hinfällt – man weiß, dass man wieder aufstehen kann.

   

Welche Ziele hast Du für Deine berufliche Zukunft und wie unterstützt die Firma Dich dabei?

    

In meinem Alter habe ich nicht mehr so viele berufliche Ziele. Ich möchte es einfach heil bis zur Rente schaffen. Wenn ich auf diesem Niveau weitermachen kann, bin ich zufrieden.

   

Welche neuen Technologien oder Trends findest Du besonders spannend für die Zukunft der Branche?

    

Ich finde die Entwicklung rund um AI besonders spannend. Es könnte einige „Coding Monkeys“, wie wir sie nennen, überflüssig machen. Da bin ich mal gespannt, wie weit das geht. Es macht mir auch ein bisschen Angst, aber ich habe nicht mehr so lange, bis ich in Rente gehe. Sorgen mache ich mir mehr um junge Leute, die gerade am Anfang ihrer Karriere stehen – mal sehen, ob es ihre Jobs in 10 bis 20 Jahren noch gibt…

Vielen Dank für das interessante Interview!